Indikationen und Kontraindikationen

Indikationen

Die Strukturelle Integration ist hilfreich u.a. bei folgenden Problemen:

  • Beschwerden des Bewegungssystems
  • Narben, Verwachsungen, Zustand nach Operation, Traumafolgen
  • Überlastungs- und Stresssymptomen
  • Atembeschwerden
  • Funktionsstörungen der Verdauungsorgane und der Sexual- bzw. Ausscheidungsorgane
  • Stauungen und Rückenbeschwerden während Schwangerschaft und Stillzeit
  • kindlichen Entwicklungsstörungen
  • psychosomatischen Beschwerden

Im Folgenden einige Beispiele:

  • Schmerzhafte Verspannungen der Kiefermuskulatur beruhen oft auf einem Zusammenhang zwischen Bruxismus/Bissanomalien und strukturellen Problemen in anderen Körpergegenden.
  • Chronischen Bandscheibenproblemen im unteren Rücken liegt strukturell gesehen häufig eine zu gerade Wirbelsäule zugrunde, verbunden mit einem nach hinten-unten gekippten Becken.
  • Arthrose: Andauernde Stoffwechselstörungen in Gelenken sind vielfach verursacht durch verkürzte oder fehlgestellte Bänder und Muskeln im Zusammenhang mit segmentalen Strukturveränderungen. So besteht z.B. ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Hüftgelenksarthrose und einem nach vorn geneigten Becken.
  • Langfristige Nebenwirkungen von Operationen: Das Entfernen einer Niere z.B. hat nachhaltige Konsequenzen für die strukturelle Ordnung des gesamten Bauchraums, und die Entfernung des Blinddarms beeinflusst die Stellung der Lendenwirbel.
  • Schonhaltungen nach Unfällen dauern auch nach dem Ausheilen der Verletzungen an und beinhalten ungleiche Gewichtsverteilungen sowie unausgewogene Bewegungsabläufe, welche die Tendenz haben, sich langfristig zu verstärken.

    Eine verfeinerte Eigenwahrnehmung eröffnet neue Haltungsmöglichkeiten.

    Eine verfeinerte Eigenwahrnehmung eröffnet neue Haltungsmöglichkeiten.

  • Ausdrucks- und Bewegungseinschränkungen bei Künstlern: Die Körperhaltung von Musikern führt nicht selten zu chronischen Verspannungen, verbunden mit charakteristischen strukturellen Veränderungen. Dies verursacht nicht nur Beschwerden, sondern beeinträchtigt auch den künstlerischen Ausdruck und die Feinheiten der Tonfärbung. (siehe Abb.)
  • Sportverletzungen haben u.a. damit zu tun, dass Sportler viel Zeit damit verbringen, Teile ihres Körpers zu entwickeln – stärkere Beine, Arme etc. Was ihnen oft fehlt, ist die umfassendere Wahrnehmung eines integrierten Körpers, um ihre Stärke in einer ausbalancierten Art und Weise zu gebrauchen, verbunden mit größerer Bewegungsfreiheit, weniger Energieaufwand und feinerer Koordinationsfähigkeit.
  • Seelische Phänomene wie Verkrampfung, Depression, Gefühllosigkeit, Ängste, Schlaflosigkeit oder Hypermotorik (überreizte Bewegungsfunktionen) gehen oft einher mit Körperspannungen, mangelnder Stabilität oder fehlender Flexibilität des Organismus sowie vegetativen Funktionsstörungen.
  • Immer wieder eingenommene Fehlhaltungen, die schlussendlich zur Struktur gerinnen, prägen langfristig die seelische Erfahrungswelt eines Menschen. Körperstrukturelle Veränderungen können einen Umstimmungsprozess einleiten, indem sie größere Flexibilität im Denken, Fühlen und Handeln, eine realistischere Eigen- und Umweltwahrnehmung, eine sensiblere Wahrnehmung der eigenen Grenzen, ein intensiveres Erleben von Gefühlen und eigenen Bedürfnissen sowie einen lustvolleren Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität fördern.
  • Grundsätzlich ist die Strukturelle Integration für Menschen aller Altersgruppen geeignet. Bei Kindern sind die Besonderheiten jeder Wachstumsphase berücksichtigen.
  • Alterungsprozesse, die sich u.a. in Verhärtungen, Stoffwechselablagerungen und zunehmenden Bewegungseinschränkungen äußern, können durch die Strukturelle Integration verlangsamt, abgemildert bzw. teilweise korrigiert werden.

Kontraindikationen

Obgleich Strukturelle Integration generell für Kranke ebenso geeignet ist wie für Gesunde, gibt es einige Kontraindikationen:

  • schwere Herzerkrankungen
  • entzündliche Bindegewebserkrankungen
  • Osteoporose in fortgeschrittenem Stadium
  • akute Virushepatitis
  • unmittelbar (und bis zu sechs Wochen) nach einem Schlaganfall
  • Psychotische Erkrankung
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